TikTok war in den vergangenen Monaten DIE Video-App schlechthin und hat gerade während der Coronakrise zahlreiche neue Nutzer in den Bann gezogen. Wie im ausführlichen Blogbeitrag über TikTok Marketing bereits klar wurde, hat die Kurzvideo-App eine unfassbar grosse Fangemeinde. Nun verdrängt allerdings eine neue App TikTok von der Spitze des amerikanischen App Stores und diese funktioniert nach einem ganz besonderen Geschäftsmodell.
Während dem Corona Lockdown sind nicht nur die Umsätze im Schweizer Onlinehandel durch die Decke, sondern auch die Nutzerzahlen der Kurzvideo-App TikTok.
TikTok dürfte mittlerweile vielen ein Begriff sein. Die Kurzvideo-App zieht aktuell eine riesige Fangemeinde in ihren Bann. Stundenlange können TikToker durch die App wischen, von Video zu Video swipen und selbst Videos produzieren.
Aber es gibt bestimmt genauso viele Menschen, die mit der chinesischen App absolut nichts anfangen können. Freiwillig würden diese Leute also nicht durch die Kurzvideos swipen. Aber was, wenn man sie fürs Anschauen von Videos bezahlen würde?
Wir stellen Ihnen die App vor, die das möglich macht: Zynn.
Inhaltsverzeichnis
Die App Zynn kurz erklärt
Optisch ist die App Zynn praktisch eine 1:1 Kopie von TikTok. Die Benutzeroberfläche und die Buttons sind identisch. Wie auch bei TikTok wird auch bei Zynn direkt das erste Video abgespielt, sobald Sie die App öffnen.
Aber es gibt einen Knopf, der den entscheidenden Unterschied macht. Die App bezahlt die Nutzer nämlich dafür, sich anzumelden, Videos anzuschauen und dafür, andere Freunde dazu einzuladen, es ihnen gleichzutun. Der Nutzer sammelt mit jedem Video und mit jedem Freund, der sich auf seine Empfehlung hin anmeldet, Punkte.
Um die gesammelten Punkte in bares Geld umzuwandeln, müssen Sie bei Zynn ausserdem ein Paypal-Konto angeben. Anders als bei TikTok wischt man also nicht einfach zum Spass durch die Videos, sondern erhält Geld dafür.

Quelle: Mashable
Woher stammt Zynn?
Die App Zynn ist erst Anfang Mai 2020 gestartet. Wie Mashable vor wenigen Tagen bemerkte, ist die App im amerikanischen App Store bereits an die Spitze der kostenlosen Apps geklettert und hat somit sogar TikTok vom Thron gestossen. Auch im Play Store von Google ist die App bereits unter den Top 10 platziert.
Die App Zynn ist aber nicht ganz aus dem Nichts aufgetaucht. Wie auch der grösste Konkurrent TikTok stammt auch Zynn aus China. Es handelt sich um eine Erweiterung von Kuaishou, einem chinesischen Start-up, das momentan der grösste Rivale von Douyin, dem Entwickler von TikTok ist. Das Unternehmen Kuaishou wird im Konkurrenzkampf mit Douyin regelmässig von grosszügigen Beiträgen von Mega-Konzernen unterstützt.
Wie kann Zynn Nutzer fürs Videoschauen bezahlen?
Die Frage, die sich wohl alle bei dieser neuen App stellen: Wie kann es sich Zynn leisten, die Nutzer fürs Videoschauen zu bezahlen?
Das Geschäftsmodell von Zynn basiert vermutlich auf Werbeeinnahmen. Grosse Marken bezahlen Zynn also dafür, dass sie in der App gezeigt werden. Solange Zynn also weniger Geld an die Nutzer bezahlt, als die App an den Marken verdient, geht die Rechnung für die App auf. Momentan schaltet die App allerdings noch keine Anzeigen, da sich das Unternehmen derzeit darauf konzentriert, seine Nutzerbasis zu vergrössern.
Wie viel kann man mit Zynn effektiv verdienen?
Laut einem Bericht von Forbes handelt es sich beim Anschauen der Videos um «Micropayments«, also um sehr kleine Beträge. Die Zahlungen scheinen also in keinem Verhältnis zur Zeit zu stehen, die man tatsächlich aufwenden muss. Zuerst hätte man geglaubt, dass die App eine gute Möglichkeit für die Leute darstellt, die aufgrund der Auswirkungen der Coronakrise arbeitslos geworden sind. So glaubte man, dass die Betroffenen sich zu Hause einfach etwas Geld dazu verdienen könnten.
Leider handelt es sich aber um winzige Beträge (weniger als 0,20 Dollar pro 10 Minuten), die man für das Anschauen von Videos verdienen kann. Das würde dann einen Stundenlohn von ca. 1,25 Dollar für das ständige Scrollen und Ansehen von Videos ergeben.
Die Mathematik ist aber nicht ganz so einfach, denn bei einigen wenigen Videos können auch plötzlich viel mehr Punkte und somit bares Geld gesammelt werden. In der Psychologie spricht man bei so einem Modell von einer «intermittierenden Verstärkung«. Das gleiche Prinzip der variablen Verstärkung findet man auch bei einem Glücksrad oder bei der Spielsucht wieder. Es bleibt spannend, denn es kann jederzeit etwas Gutes für uns rausspringen.
Punkte und Videos beiseite: Lohnenswert wird Zynn erst, wenn man die App an Freunde empfiehlt, die die App dann ebenfalls herunterladen und nutzen. Pro erfolgreich eingeladenem Freund erhält man 20 Dollar, und nach einer gewissen Anzahl kann man sich sogar einen Bonus dazugewinnen. So entsteht gewissermassen ein Pyramidensystem. Das Produkt selbst gerät in den Hintergrund und der Fokus liegt vorwiegend auf der Weiterempfehlung der App an weitere Freunde.
Schnelles Wachtum der App
Das Pyramidensystem, das die Nutzer dazu motiviert, die App an so viele Freunde wie möglich zu empfehlen, ist wohl auch der Hauptgrund, weshalb Zynn in so kurzer Zeit so massiv wachsen konnte. In der Schweiz ist die App zwar noch nicht angekommen, aber in den USA ist Zynn dank dem neuen Geschäftsmodell regelrecht durch die Decke geschossen.
Bei Youtube findet man bereits erste Videos, die einen Verdienst von über 1’000 Dollar versprechen.
Quelle: Youtube (TechHustler)
Fazit zur neuen App Zynn
Zynn hat es in nur einem Monat geschafft, TikTok im amerikanischen App Store von der Spitze zu verdrängen. Mit einem völlig neuen Geschäftsmodell zieht die App derzeit immer mehr Leute in den Bann.
Es handelt sich bei Zynn praktisch um einen Klon der App TikTok, jedoch mit einem entscheidenden Feature: Die User können Punkte sammeln, mit jedem Video, das sie sich ansehen. Auch wer die App Freunden weiterempfiehlt, sammelt fleissig Punkte, die danach in Geld umgewandelt und ausgezahlt werden können. Die Beträge, die man mit dem Anschauen von Videos verdienen kann, stehen aber in keinem Verhältnis zur Zeit, die man dafür aufwenden muss.
In der Schweiz und auch in den Nachbarländern ist die App derzeit noch nicht im App Store erschienen. Wir bleiben deshalb gespannt, ob und wann die App auch hier ankommen wird.
FAQ zu Zynn
Was ist Zynn?
Zynn ist eine neue App aus China, die im Prinzip genau gleich funktioniert wie TikTok. Die Benutzeroberfläche und auch die Buttons sind genau gleich. Der einzige Unterschied ist, dass man bei Zynn zusätzlich Geld verdienen kann, wenn man sich anmeldet. Zynn wurde Anfang Mai 2020 in Amerika gelauncht und hat bereits jetzt den Spitzenreiter TikTok von der Spitze des App Stores gestossen.
Wie kann man mit Zynn Geld verdienen?
Mit Zynn kann man Geld verdienen, indem man sich anmeldet und sich Videos anschaut. Für das Anschauen von Videos sind die Beträge, die man erhält, aber sehr klein. Für ein 10-minütiges Video kann man beispielsweise etwa 0,2 Dollar erhalten. Für einige Videos gibt es aber auch deutlich höhere Beträge. Mehr Geld gibt es, wenn man Freunden die App empfiehlt und diese die App danach auch nutzen. Pro Freund gibt es 20 Dollar. Ausbezahlt werden die Beträge aber nur, wenn man auch ein Paypal-Konto hinterlegt hat.
Wie kann es sich Zynn leisten, Nutzer zu bezahlen?
Zynn finanziert sich vermutlich zu einem grossen Teil durch Werbegelder. Grosse Marken können Zynn dafür bezahlen, dass sie auf der App gezeigt werden. Solange die App also mehr Geld durch Werbeaktivitäten für Brands einnimmt, als sie den Nutzern auszahlt, geht die Rechnung auf. Die Beträge, die man für das Anschauen von Videos erhält, sind in der Regel sehr klein.
Wie konnte Zynn so schnell wachsen?
Das schnelle Wachstum in den USA verdankt Zynn der Tatsache, dass die Nutzer durch Weiterempfehlungen Geld verdienen können. 20 Dollar kann man pro Empfehlung verdienen. Es ergibt sich eine Win-win-Situation. Der Nutzer verdient mit jeder Empfehlung Geld und die App wächst im Gegenzug. Die App funktioniert also nach einem Pyramidensystem. Immer mehr Leute empfehlen Zynn an immer mehr weitere Leute.
Gibt es Zynn in der Schweiz?
Die App Zynn ist Anfang Mai 2020 im amerikanischen App Store erschienen. In der Schweiz ist die App allerdings noch nicht erhältlich. Auch in Deutschland und Österreich ist Zynn noch nicht angekommen. Derzeit ist noch nicht bekannt, ob und wann die App auch hierzulande im App Store sein wird.
Ob das wirklich so funktioniert? Naja ich kann es ja zumindest einmal versuchen. Und das werde ich auch 😀