Hallo Sven, stell dich bitte kurz vor. Wer bist du und was machst du momentan beruflich?
Mein Name ist Sven Scheuermeier. Ich bin SEO Manager beim Onlineshop von MediaMarkt Schweiz.
1. Wie ist dein Werdegang? Wie bist du zu deiner heutigen Position gekommen?
Ich bin gelernter Polygraf. Nach mehreren Jahren in der Druckvorstufe in Druckereien und Agenturen habe ich mir HTML, CSS und etwas JavaScript beigebracht. Erste Erfahrungen mit der Suchmaschinenoptimierung machte ich 2011. Ich programmierte damals eine Website für ein Restaurant in meiner Nähe und machte es mir selbst zur Aufgabe, mich
mit der Thematik vertiefter zu beschäftigen. So schrieb ich meine ersten Title-Tags und Meta-Descriptions. Sogar etwas Keyword-Stuffing war damals noch dabei … 🙂
Richtig ernst wurde es jedoch erst 2016, als ich mich auf Reisen dazu entschied, Suchmaschinenoptimierung auf professioneller Ebene zu betreiben. Die Agentur BlueGlass in Zürich gab mir dann die Chance dazu. Zurzeit arbeite ich für MediaMarkt als SEO Manager für deren eCommerce-Plattform.
2. Was sind die wichtigsten Fähigkeiten, welche man als SEO-Spezialist benötigt?
Zuerst ist da sicher der Wille mit dem rasanten Tempo der Entwicklung mitzuhalten.
Zudem sollte man sehr gut verstehen, was auf einer Website technisch geschieht. HTML und JavaScript Kenntnisse sind Pflicht und nicht Kür.
Zudem überschneidet sich die Suchmaschinenoptimierung oft mit Themen wie Web Design und Google Ads. Eine gewisse Offenheit gegenüber all diesen Themen sollte daher vorhanden sein.
3. Auf welche Tools könntest du nicht verzichten?
Ganz klar ScreamingFrog. Gerade wenn man sich mit den vielen Möglichkeiten des Tools etwas vertiefter auseinandersetzt, wird es sehr spannend und hilfreich. Für die Analyse ist natürlich Analytics unverzichtbar. Zudem schätze ich meine vielen Browser Add-Ons wie Developer, Redirect-Path, SeeRobots, Wappalyzer und wie sie alle heissen.
4. Was sind deiner Meinung nach die wichtigsten Marketingkanäle?
Die wichtigsten Kanäle gibt es nicht. Nur die Richtigen. Je nach Zielgruppe ändern sich diese. Sie sollten bei einer sorgfältigen strategischen Planung evaluiert werden. Diese können auch analog sein. Noch wichtiger scheint mir aber eine treffende, kreative Idee.
5. Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus? Was machst du morgen zuerst und was ist deine letzte Aufgabe bevor du das Büro verlässt?
Viele schreiben hier wahrscheinlich, dass es einen typischen Tag nicht gibt. Sofern nichts dazwischen kommt, gibt es diesen für mich jedoch. In der Regel öffne ich zuerst meine Reports und lasse mir die für mich relevanten KPIs anzeigen. Zudem habe ich eine Art „Actionplan“ mit verschiedenen Themen über die ich schreiben soll. Ich gehe dabei sehr akribisch vor: Keyword-Recherche, Bedürfnisanalyse, Evaluation und danach schreiben. Ein grosser Bestandteil meiner Arbeit ist zurzeit jedoch die Optimierung unserer Kategorien. Da herrscht zurzeit noch etwas Unordnung. Das bedeutet vor allem lange Redirect-Listen.
6. Wer oder was ist deine Inspiration?
Da ich mich sehr für User Experience und Web Design interessiere, hole mir meine Inspiration eher auf visueller Ebene. So besuche ich regelmässig Websites wie awwwards.com oder cssdesignawards.com.
7. Was sind die Schattenseiten an deinem Beruf?
Eine Schattenseite sehe ich nicht. Jedoch sollte man sich bewusst sein, dass SEO für viele immer noch „Rocket Science“ ist und deshalb nicht wirklich greifbar. Vielleicht ist es aber auch so, weil SEO-Verantwortliche die Sache komplizierter machen als sie eigentlich ist. Im Grunde geht es ja nur darum, dem User die bestmögliche Erfahrung zu bieten, wenn er eine Website besucht.
8. Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden?
Ich kann kreativ und gleichzeitig Nerd sein. Ich denke, das passt ganz gut zu mir.
Mehr über SEO erfahrt Ihr auch im Blog von Sven!
Vielen Dank für das Interview und deine Zeit Sven!