Hallo Nadin, stell dich bitte kurz vor. Wer bist du und was machst du momentan beruflich?
Hallo, ich bin Nadin Buschor, 24 Jahre alt und arbeite bei der Brauerei Schützengarten AG im Bereich Marketing & Kommunikation. Zu meinen Aufgaben gehören verschiedene Aufgaben aus der externen Unternehmenskommunikation. So zum Beispiel die Werbekampagne, Umsetzung von POS-Aktionen, Entwicklung von Fan- und Merchandise-Artikeln, die Mitarbeit bei Produkte-Redesigns und das Online-Marketing, darunter Webseite, Newsletter und Social Media.
1. Wie ist dein Werdegang? Wie bist du zu deiner heutigen Position gekommen?
Nach meiner kaufmännischen Ausbildung arbeitete ich im Verkaufsinnendienst, merkte aber rasch, dass mir die schulische Herausforderung fehlte. Da ich die Berufsmaturität bereits in der Tasche hatte, fasste ich einen FH-Bachelor ins Auge. Mir war es jedoch sehr wichtig, dass ich trotz Studium den Bezug zur Berufswelt nicht verliere und entschied mich daher für ein Teilzeitstudium. Im September 2015 startete ich mit dem Bachelor in Wirtschaftskommunikation an der Hochschule für Wirtschaft Zürich.
Nebenher arbeitete ich in einem Industriebetrieb als Sachbearbeiterin Verkauf. Nach und nach durfte ich Aufgaben aus dem Marketing übernehmen und wertvolle Event- und Projektmanagement-Erfahrung sammeln. Was mir jedoch fehlte war Erfahrung im B2C-Marketing. Daher bewarb ich mich im Oktober 2018 auf meine Stelle bei Schützengarten. Seit dem 1. Januar arbeite ich in der Marketing- und Kommunikationsabteilung. Im August schloss ich zudem den Bachelor ab. Ich bin sehr glücklich, dass ich mein Pensum direkt auf 100% erhöhen und mein Aufgabenfeld erweitern durfte, insbesondere in Richtung Online-Marketing.
Im Januar 2020 werde ich mich zudem zur Bier-Sommelière weiterbilden. Ich finde es gerade in der Kommunikation unerlässlich, gute Produkt- und Branchenkenntnisse zu haben und ein Netzwerk aufzubauen.
2. Auf welche Tools könntest du nicht verzichten?
Neben dem Outlook, welches mir den Rücken bzw. den Kopf freihält, sind es vor allem Tools für Social Media, welche spannende Insights und Fakten liefern. So zum Beispiel Like-O-Meter. Die Plattform zeigt mir nicht nur die Performance unseres eigenen Instagram-Kanals auf, sondern bietet auch einen Überblick über mögliche Kooperationspartner. Instatistics ist ebenfalls eine tolle App zur Auswertung von Instagram, selbst in der Gratis-Version. Fanpage-Karma ist super, um Facebook-Gewinnspiele fair auszulosen.
Ausserdem würde ich nicht auf Google Analytics, Mailchimp und den Ads-Manager von Facebook verzichten wollen. Ebenfalls nicht missen will ich Photoshop und InDesign, um Content selbst zu gestalten oder anzupassen. Das spart wertvolle Zeit und Kosten.
3. Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus? Was machst du morgen zuerst und was ist deine letzte Aufgabe bevor du das Büro verlässt?
Als Start in den Tag bearbeite ich meine Mailbox. Alle Nachrichten oder Anfragen, welche fünf Minuten oder weniger benötigen, werden sofort erledigt. Der Rest wandert auf meine Aufgabenliste. Diese 5-Minuten-Regel finde ich äusserst effektiv, da ich im Anschluss auf grössere oder kreative Aufgaben fokussieren kann. Vor dem Verlassen des Büros nehme ich mir immer 10 Minuten Zeit und aktualisiere meine Pendenzenliste. Und dazwischen bleibt genug Zeit für Aufgaben, Projekte oder Spontanes und natürlich auch für den Austausch im Team, mit dem Vorgesetzten und anderen Abteilungen.
4. Wer oder was ist deine Inspiration?
Ich inspiriere mich hauptsächlich auf Social Media (Facebook, Instagram, TikTok) und Blogs. Ich bin immer auf der Suche nach neuen Inhalten, die auf eine simple Art und Weise begeistern. Da hat sich in der Schweiz in den letzten Jahren auch einiges getan. Spontan kommen mir da das izzy-Magazin, Watson oder Radio Energy in den Sinn, aber auch Plattformen wie Swissmeme oder Schwiizchiste. Auch Puls aus Deutschland finde sehr gut umgesetzt. Und natürlich die unzähligen Seiten aus den USA.
Doch mindestens genauso wichtig ist der Austausch mit anderen Menschen, sei es innerhalb oder auch ausserhalb des Unternehmens. Das hilft enorm, sich in den User oder die Zielgruppe hineinzuversetzen und sich immer wieder zu überlegen, was dem Fisch schmeckt, nicht dem Angler.
5. Was machst du, um abzuschalten / Was unternimmst du, um einen Ausgleich zu finden?
Um abzuschalten trinke ich ein kühles Schützengarten-Bier (mein aktueller Favorit ist das Landbier), wandere im Alpstein, spiele Squash oder erkunde zusammen mit meinem Partner die Schweiz.
Das Smartphone ist natürlich immer dabei, doch es gibt einen einfachen Trick, um freie Tage geniessen zu können: Neben dem Turn-off sämtlicher Notifications kann man in den Einstellungen -> Bedienungshilfen -> Anzeige & Textgrösse den Farbfilter aktivieren und das Gerät auf Graustufen schalten. Alles ist noch verfügbar, doch in schwarz-weiss ist es nur halb so spannend und man fokussiert sich mehr auf den Moment und seine Begleitung. Perfekt auch für alle, die sich als handysüchtig bezeichnen würden. 😉
6. Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden?
Weil ich bereits als Kind die TV- oder Kinowerbung gebannt angesehen habe oder auswendig wiedergeben konnte – sehr zur Belustigung meiner Eltern. Bei vielen Leuten stösst Werbung auf eine grundsätzliche Abneigung, doch mich hat es schon immer fasziniert. Wie mittels einer gelungenen und integrierten Kommunikationsstrategie reale, finanzielle Werte in Form einer Marke geschaffen werden können, finde ich wahnsinnig interessant. Die Komplexität einer abgestimmten Kommunikation, sowohl gegen aussen als auch innen, in einem sich rasch verändernden Umfeld, macht den Beruf zu einer Herausforderung, der ich mich gerne stelle. Der Mix aus Kreativität, Projektmanagement und Reporting ist nicht nur spannend, sondern hält auf Trab und bietet viel Abwechslung und Freude.
Vielen Dank für das Interview und deine Zeit Nadin!