Bedeutende Veränderungen bei Googles Shopping-Plattform: Schon ab nächster Woche sollen alle Unternehmen und Brands die Möglichkeit bekommen, ihre Produkte kostenlos bei Google Shopping auflisten zu lassen. In den vergangenen 8 Jahren haben E-Commerce-Unternehmen für die Anzeigenschaltung bei Google Shopping bezahlt. Ein willkommener Wandel während einer herausfordernden Zeit.
Inhaltsverzeichnis
Grosser Wandel bei Google Shopping
Wie in einem früheren Blogbeitrag zur neuen Shopping-Plattform von Google bereits klar wurde, ist Amazon der grösste Konkurrent für Google, wenn es um die Produktsuche geht.
Das könnte sich aber schon bald ändern. Google unternimmt jetzt nämlich den bedeutenden Schritt, seine Shopping-Suchergebnisse für unbezahlte, organische Listings zu öffnen. Die Ergebnisse des Google Shopping-Tabs werden in den USA bereits in wenigen Tagen umgestellt und danach hauptsächlich aus kostenlosen Produktlistings bestehen. Dieser Wandel soll danach schrittweise auch weltweit vollzogen werden.
Der Schritt erfolgt inmitten der Corona-Pandemie, aufgrund welcher viele Einzelhändler ihre Türen schließen mussten.
Die Auswirkungen von Corona auf Einzelhändler sind zwar im E-Commerce-Bereich eher positiv. Viele Einzelhändler, die aber nicht auf so eine Krise vorbereitet waren und somit bisher noch keine passende E-Commerce Strategie ausgearbeitet hatten, leiden momentan sehr unter der Krise.
Eine E-Commerce Strategie hat in diesen Zeiten plötzlich an Bedeutung und Dringlichkeit für die Händler gewonnen, beteuert Bill Ready im Google Blogpost.
The retail sector has faced many threats over the years, which have only intensified during the coronavirus pandemic. With physical stores shuttered, digital commerce has become a lifeline for retailers. And as consumers increasingly shop online, they’re searching not just for essentials but also things like toys, apparel, and home goods.
Durch die nie dagewesenen Herausforderungen, die viele Händler derzeit durchleben müssen, sind die Pläne vorangetrieben worden und werden nun in die Tat umgesetzt.
In light of these challenges, we’re advancing our plans to make it free for merchants to sell on Google. Beginning next week, search results on the Google Shopping tab will consist primarily of free product listings, helping merchants better connect with consumers, regardless of whether they advertise on Google.
Was bedeutet die Öffnung für Händler und Käufer?
Für die Händler bedeutet dieser bedeutsame Wandel, dass sie zu Millionen von Menschen durchdringen können, die Google täglich beim Onlineshopping benutzen und das, ohne für Anzeigen bezahlen zu müssen.
Werbetreibende, die bisher für Shopping-Anzeigen bezahlt haben, können ihre Listings jetzt mit kostenlosen Einträgen ergänzen. Wenn Sie bereits das Merchant Center und Shopping-Anzeigen nutzen, müssen Sie selbst nichts tun, um die Vorteile der kostenlosen Angebote zu nutzen.
Für die Käufer bedeutet es, dass mehr Produkte aus mehr Geschäften über den Google Shopping-Tab zu finden sind.
Veränderungen in Google Shopping in den letzten Jahren
Google Shopping, welches einen wichtigen Bestandteil der Suchmaschine ausmacht, gibt es bereits seit fast zwei Jahrzehnten.
Die Öffnung von Google Shopping für kostenlose Produktlistings ist keine völlig neue Situation, denn Google Shopping war nicht immer kostenpflichtig. Die Produktsuche war vor dem Jahr 2012 noch kostenlos. Im Jahr 2012 wurde dann die Google Shopping-Plattform in ein Anzeigenprodukt verwandelt, für das Händler bezahlen mussten.
Screenshot Google Shopping Plattform
Qualitätsprobleme bei Google Shopping
Bevor die Google-Produktsuche kostenpflichtig wurde, gab es erhebliche Qualitätsprobleme. Produkte wurden angezeigt, obwohl sie nicht mehr auf Lager waren, oder aber es wurden Produkte angezeigt, die dann zu den falschen Produkten im Shop geführt haben. Seit Google Shopping-Anzeigen kosten, stimmen die Informationen in Produkt-Feeds besser mit den Daten auf den jeweiligen Websites überein.
Amazon als grosse Konkurrenz
Dann ist da noch Amazon. Google hat in den letzten Jahren miterlebt, wie der E-Commerce-Riese bei der Produktsuche und der Werbung immer weiter Anteile hinzugewinnen konnte. Google wurde bei der Produktsuche folglich benachteiligt, denn die Suchmaschine hat die Produktvielfalt auf diejenigen Resultate und die Anbieter beschränkt, die für die Shopping-Anzeigen bezahlt haben. Produkte von Händlern, die dazu nicht bereit waren oder das Budget für Shopping-Anzeigen nicht hatten, wurden gar nicht erst angezeigt. Das wird sich nun aber bald ändern.
Änderungen durch die Öffnung
Die Öffnung von Google Shopping für alle Händler dürfte das Angebot und die Vielfalt von Produkten auf Google sowohl für Händler als auch für Verbraucher verbessern. Somit wird Google auch in der Produktsuche wieder an Attraktivität gewinnen.
Händler, die nach wie vor eine hohe Sichtbarkeit in den Suchergebnissen sicherstellen wollen, werden wohl auch zukünftig für die Anzeigen in Google Shopping bezahlen, damit sie wettbewerbsfähig bleiben.
Für E-Commerce Marketer und SEO-Experten bedeutet dieser Wandel, dass die Optimierung der organischen Produktsuche im E-Commerce ein neues Level erreicht.
Bezahlte Shopping-Anzeigen werden oben und unten auf der Seite unter «Google Shopping» angezeigt, genauso wie bei den Hauptsuchergebnissen. Mit dem Layout wird in Zukunft vermutlich noch etwas experimentiert. Beim Konkurrenten Amazon beispielsweise werden jetzt auf den Suchergebnisseiten Anzeigen für gesponserte Produkte gestreut. Wie dies bei Google genau daher kommen wird, ist noch nicht klar.
Die Hauptseite der Google-Suche ändert sich vorläufig nicht und auch die Karussells der Produktanzeigen werden weiterhin nur aus Anzeigen bestehen.
Wie die bezahlten Anzeigen werden auch die kostenlosen Angebote von Produktdaten-Feeds gesteuert, die im Google Merchant Center hochgeladen werden.
Wenn auch Sie Ihre Produkte bei Google Shopping auflisten lassen wollen, müssen Sie nur ein Google Merchant Center-Konto eröffnen und einen Produkt-Feed hochladen.
Fazit zur Öffnung von Google Shopping für kostenlose Listings
Unternehmen auf der ganzen Welt sind momentan gezwungen, ihr Geschäft zu schliessen und stattdessen all ihre Geschäfte und Verkäufe online abzuwickeln. Die heutige Ankündigung zur Öffnung von Google für Shopping-Produkte macht die Plattform gerade für solche Unternehmen zugänglicher, die in dieser Lage auf E-Commerce Lösungen angewiesen sind.
Händler bekommen so die Möglichkeit, eine riesige Reichweite zu erhalten und bei den Menschen sichtbar zu sein, die jeden Tag über Google nach Produkten suchen und einkaufen. Die Vielfalt an Anbietern und Produkten bei Google Shopping wird also in Zukunft zunehmen, wovon schlussendlich nicht nur der Händler, sondern auch der Verbraucher profitiert.