Facebook Ads zu schalten ist gar nicht schwierig und für viele Unternehmen gehört es fest zum Online Marketing Mix dazu. Aber auch Facebook Marketing ist kein Selbstläufer. Wie geht es also weiter? Wie optimiere ich meine Facebook Werbung richtig? Wir haben alle wichtigen Tipps & Tricks zur Optimierung Ihrer Facebook Ads zusammengetragen.
Im Gegensatz zu TikTok Marketing, das noch ganz am Anfang steht, ist das Werben auf Facebook schon seit vielen Jahren möglich und entsprechend ausgereift sind auch die Möglichkeiten. Facebook Werbung aufzusetzen ist nicht besonders schwierig. Die wahren Herausforderungen kommen erst bei der Auswertung und Optimierung der Performance.
Wir haben bereits in einem früheren Beitrag gezeigt, dass man mit Google mit einigen Optimierungen sehr effektiv werben kann, auch wenn das Budget klein ist. Das Gleiche ist auch bei Facebook möglich, wenn man weiss wie.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen die wichtigsten Optimierungsmöglichkeiten für Ihre Facebook Ads. Let’s go!
Inhaltsverzeichnis
- 1 Strategie ist das A und O
- 2 Ist das Facebook Pixel richtig implementiert?
- 3 Split Tests – immer nur eine Variable testen
- 4 Nicht zu früh optimieren
- 5 Aufschlüsselungen nutzen
- 6 Targeting: Spezifisch oder nicht?
- 7 Wählen Sie die Placements selbst aus
- 8 Haben Sie ein Auge auf die Frequenz
- 9 Verbessern Sie die Qualität Ihrer Klicks
- 10 Facebook Ads optimieren mit Custom Audiences
- 11 Facebook Ads optimieren mit Lookalike Audiences
- 12 Custom Audience und Lookalike Audience richtig kombinieren
- 13 Fazit zur Facebook Ads Optimierung
- 14 FAQ Facebook Ads Optimierung
Strategie ist das A und O
Genau wie bei der Suchmaschinenoptimierung oder bei Suchmaschinenwerbung gilt auch bei Facebook: Die Optimierung Ihrer Werbung beginnt schon bei der Strategie. Bevor Sie überhaupt damit starten, auf Facebook Werbung zu schalten, sollten Sie sich ein klares Ziel vor Augen halten. Was wollen Sie mit der Kampagne, die Sie gerade aufsetzen, überhaupt erreichen?
Dieser Schritt klingt banal und selbstverständlich, aber diese Gedanken machen sich leider nicht alle im Voraus, sondern erst, wenn es bereits zu spät ist.
Screenshot Kampagnenziele
Conversions ist nicht immer das sinnvollste Ziel
Klar, wir alle wünschen uns schlussendlich nur eines: Conversions. Leider ist es aber nicht immer das richtige Kampagnenziel.
Eine Kampagne auf Conversions zu optimieren macht für Produkte mit einer längeren Erwägungszeit nur wenig Sinn. Zudem braucht Facebook genügend Daten, um dieses Ziel effektiv verfolgen zu können. Wenn Sie aber Produkte mit einer kurzen Erwägungszeit anbieten und bei Remarketing-Kampagnen macht das Ziel Conversions mehr Sinn.
Kostengünstig zu mehr Bekanntheit
Die Ziele Reichweite und Markenbekanntheit eignen sich besonders zu Beginn Ihrer Facebook Marketing Aktivitäten. Mit diesem Ziel können Sie Ihren Kanal aufbauen und Ihre Zielgruppe erweitern. Wenn Sie Ihre Marke so vielen Nutzern wie möglich zeigen wollen, bietet sich das Ziel Reichweite als kostengünstige Option an. Dadurch erfährt Ihre Zielgruppe von Ihnen und Ihrem Angebot und Sie können so Awareness schaffen.
Erwägung verstärken
Die verschiedenen Ziele, die Sie unter Erwägung finden, können als günstigere Alternative zu einem Conversion-Ziel dienen. Sie können somit zum Beispiel mehr Leute auf Ihre Webseite bringen oder Interaktionen steigern. Facebook spielt die Werbung also an die Personen aus, die besonders “klicky” oder besonders interaktionsfreudig sind. Ein Klick auf die Werbeanzeige heisst aber noch lange nicht, dass die Person dann auch wartet, bis sich die Landingpage öffnet. Dazu aber später mehr.
Ist das Facebook Pixel richtig implementiert?
Das Facebook Pixel richtig einzurichten ist unglaublich wichtig, denn erst dadurch tun sich all die Möglichkeiten für Retargeting und Optimierungen auf.
Ob das Pixel richtig implementiert ist, können Sie ganz einfach mit dem Facebook Pixel Helper testen.
Screenshot Facebook Pixel Helper
Der Facebook Pixel Helper kann als Google Chrome Erweiterung heruntergeladen werden und gibt Auskunft über das Pixel und die gefeuerten Events. Im obigen Beispiel ist das Pixel richtig eingebaut. Ausserdem feuert das Event “ViewContent”.
Mit dem Facebook Pixel können Sie nachvollziehen, welche Personen auf Ihrer Webseite waren und welche Schritte (Events) sie dort ausgeführt haben. Diese Menschen können Sie dann gezielt mit Facebook Werbung ansprechen. Wenn Sie das Pixel und die Events also richtig nutzen, können Sie zum Beispiel Anzeigen für die Leute aufsetzen, die sich eine bestimmte Seite Ihrer Webseite angesehen haben, oder die bereits ein Produkt in den Warenkorb gelegt haben.
Split Tests – immer nur eine Variable testen
Split Tests oder sogenannte A/B-Tests sind bei Facebook nichts neues. Mit einem solchen Test können Sie herausfinden, wie Ihre Anzeigen am besten performen. Die Ergebnisse eines Split Tests können also als Ausgangspunkt für weitere Optimierungen dienen.
Theoretisch kann man mehrere Variablen gleichzeitig testen, was aber nicht sinnvoll ist. Entscheiden Sie sich pro Test für eine Variable, zum Beispiel:
- Zielgruppe: Ist eine Kampagne in Zürich erfolgreicher oder in Bern? Performt die Kampagne besser bei 20-30–Jährigen oder bei 30-40–Jährigen?
- Platzierung: Bringt die Platzierung auf mobilen Geräten bessere Ergebnisse oder doch die Ausspielung auf dem Desktop?
- Anzeigengestaltung: Welches Bild kommt am besten an? Welcher Text ist am wirkungsvollsten? Welcher Call–to–Action funktioniert am besten?
Die Möglichkeiten sind hier sehr vielfältig und es gibt zahlreiche Variablen, die man gegeneinander testen kann.

«Harter» Call-to-Action

«Weicher» Call-to-Action
Am besten testet man aber immer nur eine Variable und nicht gleich mehrere zusammen. Nur so kann man klare Schlüsse aus dem Test ziehen und so die beste Anzeige, Platzierung oder Zielgruppe finden.
Wenn Sie mit dem Split Test Tool von Facebook arbeiten, haben Sie den entscheidenden Vorteil, dass Facebook dafür Zielgruppen kreiert, die sich gegenseitig ausschliessen und nicht überlappen. Man kann einen Split Test aber natürlich auch selbst erstellen.
Nicht zu früh optimieren
Wichtig: Sind Ihre Anzeigen erst mal live können Sie diese nicht mehr anpassen, ohne dass sie erneut in eine Lernphase geschickt werden. Das gilt für inhaltliche Anpassungen, sowie auch für visuelle.
Stellen Sie sicher, dass Sie genügend Daten zur Verfügung haben, um erste Optimierungen vorzunehmen.
Ist die Ad noch nicht genügend Usern ausgespielt worden, sind Anpassungen noch nicht sinnvoll, da die Resultate noch wenig aussagekräftig sind.
Warten Sie also erstmal ab, bis mindestens 1’000 Leute Ihre Werbeanzeige gesehen haben.
Wie bereits beim Split-Testing angesprochen gilt auch hier: Immer nur eine Variable auf einmal verändern. Ansonsten können Sie nicht mehr zuordnen, warum genau die Anzeige besser performt als zuvor.
Der Schlüssel zur Verbesserung liegt in der eindeutigen Zuordnung der Optimierungsschritte.
Aufschlüsselungen nutzen
Ihre Kampagnen laufen bereits, aber bringen nicht die gewünschten Ergebnisse? Möglicherweise liegt es daran, dass Sie die falsche Altersgruppe ansprechen. Möglicherweise haben Sie aber auch einfach die falschen Platzierungen ausgewählt. Es könnte aber auch an einer zu hohen Frequenz liegen. Oder spielen Sie Ihre Werbung auf den falschen Geräten aus?
Wie können Sie das am besten herausfinden?
Sie haben verschiedene Möglichkeiten, die Performance Ihrer Kampagnen über verschiedene Zielgruppen, Geräte, Platzierungen, Regionen, etc. auszuwerten. Sie können die Leistung über verschiedene Aufschlüsselungen analysieren, was wir Ihnen auch wärmstens empfehlen möchten.
Screenshot Aufschlüsselungen nach Auslieferung
Um einen ersten groben Überblick über die Performance von verschiedenen Kampagnen zu bekommen, eignen sich solche Aufschlüsselungen perfekt.
Schauen wir uns eine Beispielkampagne an, die möglichst viel Traffic auf die Webseite bringen soll.
Screenshot Aufschlüsselung nach Altersgruppen
Das Ziel ist in diesem Fall möglichst viele Linkklicks zu generieren. Mit der Aufschlüsselung nach verschiedenen Altersgruppen wird schnell ersichtlich, welche Altersgruppe gut und welche schlecht performt. Die jüngste der Zielgruppen (18-24–Jährige) klicken am seltensten auf die Anzeigen. Auch bei Leuten, die über 55 Jahre alt sind, werden vergleichsweise wenig Klicks generiert.
25 bis 34-Jährige und auch 35 bis 44-Jährige scheinen sich aber für das Thema zu interessieren und klicken vermehrt auf die Anzeigen.
Viele Marketer meinen, sie kennen ihre Zielgruppe bereits genau. Trotzdem gibt es durch solche Insights immer wieder Überraschungen, die nicht unentdeckt bleiben sollten.
Solche Aufschlüsselungen sollten Sie sich nicht nur für die Altersgruppen und das Geschlecht anzeigen lassen, sondern auch für verschiedene Plattformen, Regionen, Geräte und Tageszeiten.
Im Beispiel mit der Altersgruppe gäbe es nun verschiedene Ansätze, wie man die Kampagnen optimieren könnte.
- Die Zielgruppen, die nicht gut performen, werden beim Targeting ausgeschlossen.
- Es werden neue Anzeigengruppen erstellt, die jeweils speziell auf verschiedene Altersgruppen abzielen. So kann man versuchen, diese spezifischen Altersgruppen mit speziell auf sie zugeschnittenen Inhalten anzusprechen.
Anzeigengruppen nach Altersgruppen
Nicht nur die Aufteilung der Anzeigengruppen in verschiedene Altersgruppen ist oft sinnvoll, sondern auch die Aufteilung nach verschiedenen Geräten.
Ihre Anzeige erhält auf mobilen Endgeräten in etwa gleich viele Klicks wie auf Desktop, aber die Conversions fallen viel tiefer aus? Dann ist Ihre Landingpage möglicherweise nicht für mobile Geräte optimiert. Die Schrift ist zu klein, die Buttons fehlen oder lassen sich nur schwer antippen, die Bilder sind nicht erkennbar oder die Seite lädt schlicht zu langsam. Sehr frustrierend.
Wenn Sie trotzdem für beide Geräte Werbung schalten, kann das fatal sein und Sie eine Menge Geld kosten, wenn es unbemerkt bleibt.
In diesem Fall kann eine Anzeige noch so gut sein und unglaublich viel Traffic auf Ihre Webseite bringen, aber die wichtigen Resultate, nämlich die Conversions bleiben trotzdem aus.
Wenn Sie keine mobilfähige Webseite besitzen sollten Sie mobile User aus Ihrem Targeting entfernen, damit Sie den obigen Fall vermeiden können.
Targeting: Spezifisch oder nicht?
Facebook ist unschlagbar, wenn es darum geht, die Zielgruppe “laserscharf” zu targeten.
Eine spezifische Zielgruppe anzusprechen, um Streuverluste möglichst zu vermeiden, klingt im ersten Moment für viele sinnvoll. Aber zu spezifisches Targeting kann auch der falsche Ansatz sein.
Nehmen wir an, Sie schalten Anzeigen für Yoga- und Meditationsbücher für Einsteiger und spielen Ihre Anzeigen an Leute aus, die sich für das Thema Yoga und Meditation interessieren. Ihre Zielgruppe klickt zwar fleissig auf die Anzeige, aber die Bücher werden einfach nicht gekauft.
Das Problem: Wahrscheinlich ist ein Einsteiger-Buch für Ihre Zielgruppe schlichtweg nicht interessant, denn viele, die sich für das Thema interessieren sind wahrscheinlich keine Anfänger mehr und brauchen deshalb kein Basic-Buch mehr.
Die Lösung: In so einem Fall ist das Targeting zu spezifisch und spricht nicht die richtigen Leute an. Die Zielgruppe sollte also breiter gefasst werden und auch Menschen ansprechen, die sich zum Beispiel für Gesundheit oder Fitness interessieren. Fahren Sie was das Targeting angeht zu Beginn lieber etwas zu breit, damit Sie nicht wichtige Nutzer ausschliessen.
Wählen Sie die Placements selbst aus
Viele Einsteiger machen bei ihren ersten Kampagnen den Fehler, dass die bei der Platzierung “automatisch” auswählen, beziehungsweise diese Einstellung so belassen.
Die automatische Ausspielung der Werbung auf allen Platzierungen (Facebook, Instagram, Messenger und Audience Network) kann sich aber negativ auf die Ergebnisse auswirken.
Je nachdem, welches Kampagnenziel Sie verfolgen, funktionieren bestimmte Placements besser als andere.
Ad Platzierungen (Facebook)
Die Platzierungen können Sie beim Erstellen der Anzeigengruppen einfach bearbeiten. Besonders die Ausspielung im Audience Network sollte genau im Auge behalten werden, wenn Sie die Platzierung nicht herausnehmen möchten.
Wählen Sie das Audience Network als eine Ihrer Platzierungen aus, können Ihre Anzeigen zum Beispiel in Apps, in Instant Articles oder auf anderen Webseiten ausgespielt werden. Das klingt auf den ersten Blick vielversprechend, da Sie so auch Menschen erreichen, die nicht auf Facebook oder Instagram unterwegs sind.
Tatsächlich kommt es aber bei solchen Platzierungen öfter zu verfälschten Ergebnissen aufgrund von “Vertippern”. Die Anzeigen werden beispielsweise in einer Spiele-App ausgespielt, der ungeduldige User versucht die Werbung wegzuklicken und tippt aus Versehen auf die Werbung. Solche Klicks können teuer werden, wenn man bedenkt, dass Sie Ihnen absolut nichts bringen.
Wählen Sie Ihre Platzierungen also mit Bedacht.
Haben Sie ein Auge auf die Frequenz
Wissen Sie wie oft eine Person Ihre Anzeige zu Gesicht bekommt?
Das können Sie ganz einfach herausfinden, indem Sie auf Spalten anpassen klicken und sich dann die Frequenz anzeigen lassen.
Screenshot Spalten anpassen
Am besten lassen Sie sich dann die Werte Reichweite, Impressionen und Frequenz nebeneinander anzeigen, da diese drei Kennzahlen eng miteinander zusammenhängen.
Sie kennen es selbst von Ihrem eigenen Alltag. Sie sind auf Facebook unterwegs und sehen eine Menge Anzeigen, die Sie aber oft gar nicht richtig wahrnehmen.
Je öfter aber eine Werbeanzeige gezeigt wird, desto eher können Sie sich auch daran erinnern und desto eher bleibt Ihnen auch die Marke im Kopf. Die Frequenz trägt zur Steigerung der Bekanntheit und der Werbeerinnerung Ihrer Marke bei und sollte deshalb immer im Auge behalten werden.
Oft lässt sich nämlich beobachten, dass mit einem gewissen Grenzwert der Frequenz die Performance der Anzeigen abnimmt und auch das Engagement mit einer Anzeige nachlässt.
Wenn das der Fall ist, sollte interveniert werden.
Welche Frequenz ist ideal?
Zur Frequenz gibt Facebook keine klare Empfehlung ab, denn es ist von Brand zu Brand und von Anzeige zu Anzeige sehr unterschiedlich. Laut eigenen Studien von Facebook nimmt die Wahrscheinlichkeit ab einer Frequenz > 4 zu, dass die Klickkosten steigen und die Click-Through-Rate gleichzeitig sinkt.
Wie die ideale Frequenz genau aussieht, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst.
Wann ist eine tiefe Frequenz sinnvoll?
Eine tiefe Frequenz von 1 bis 2 ist sinnvoll, wenn folgende Faktoren erfüllt werden:
- Marke oder Unternehmen ist bereits etabliert
- Hoher Marktanteil
- Lange Kampagnendauer
- Kontinuierliche Ausspielung der Ads
- Eindeutige Botschaft der Marke
- Langer Kaufzyklus
Wann ist eine hohe Frequenz sinnvoll?
Eine höhere Frequenz zwischen 3 und 5 eignet sich hingegen, wenn die folgenden Faktoren erfüllt werden:
- Neue Marke, die noch unbekannt ist
- Niedriger Marktanteil
- Kurze Kampagnendauer
- Kurzfristige Ausspielung der Ads
- Komplexe Botschaft der Marke
- Kurzer Kaufzyklus
Facebook Frequency Capping
Die Werbefrequenz kann leider bisher nur bei den folgenden Kampagnenzielen manuell begrenzt werden:
Videoaufrufe, Markenbekanntheit, Reichweite und Interaktionen.
Daher müssen Werbetreibende die Frequenz stets im Auge behalten und wenn nötig eingreifen. Wenn der Frequenzwert zu hoch wird und dazu führt, dass die Performance abnimmt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie dies umgangen werden kann.
- Erweitern Sie Ihre Zielgruppe, damit die Frequenz abnimmt. Entfernen Sie stark eingrenzende Targeting-Bedingungen und arbeiten Sie mit Lookalike-Audiences, um neue Menschen anzusprechen.
- Menschen, die bereits Conversions ausgeführt haben, sollten Sie aus Ihrer Zielgruppe ausschliessen. Das können Sie mithilfe von Custom Audiences, indem Sie Website- oder CRM-Daten verwenden.
Verbessern Sie die Qualität Ihrer Klicks
Traffic-Kampagnen können auf Link-Klicks optimiert werden. Aber nicht nur, denn Facebook bietet neben dieser Option auch die Möglichkeit, auf Landingpage-Aufrufe zu optimieren.
Mit Landingpage-Aufrufen können Sie die Qualität des Traffics verbessern, denn dieses Ziel hat entscheidende Vorteile gegenüber den Linkklicks. Ein Landingpage-Aufruf wird erst gezählt, wenn ein User auf den Link in einer Werbeanzeige klickt und auf die Ziel-URL geleitet wird. Der Aufruf wird aber nur gezählt, wenn das Facebook Pixel den Seitenaufruf erfasst. Voraussetzung ist also, dass das Facebook-Pixel richtig implementiert wurde.
Ist die Anzeigengruppe allerdings auf Linkklicks optimiert, zählen hierzu auch Nutzer, die
- versehentlich auf eine Anzeige geklickt haben
- auf die Anzeige geklickt haben, aber aufgrund einer langen Ladezeit wieder abbrechen
Schalten Sie also beispielsweise eine zwei identische Anzeigengruppen und optimieren Sie einmal auf Linkklicks und einmal auf Landingpage-Aufrufe. Ist die Diskrepanz zwischen den beiden gross, kann dies ein Anhaltspunkt dafür sein, dass die Seite zu lange lädt, oder die Ad oft nur aus Versehen angeklickt wird.
Facebook Ads optimieren mit Custom Audiences
Custom Audiences gehören zu den Funktionen, die jeder Werbetreibende im Facebook Universum kennen und auch anwenden sollte, denn sie bilden die Basis für alle nützlichen Retargeting-Massnahmen. Damit können Sie Streuverluste minimieren und die Zielgruppe granular definieren.
Mit Custom Audiences können Sie Anzeigen für Personen schalten, die bereits in irgendeiner Form mit Ihrem Unternehmen interagiert haben. Schalten Sie zum Beispiel Anzeigen für Leute, die
- eine bestimmte Unterseite Ihrer Webseite besucht haben
- auf die Anzeige XY geklickt haben
- mindestens 75% Ihrer Video-Ad angeschaut haben
- Ihren Blogbeitrag zu Thema XY bis zur Hälfte gelesen haben
- ein Produkt in den Warenkorb gelegt haben
- Ihre Instant-Experience geöffnet haben
Die Möglichkeiten, die Sie mit Custom Audiences haben, sind schier unermesslich. Im Business Manager unter Zielgruppen sehen Sie nicht nur Ihre gespeicherten Zielgruppen, sondern können auch eine neue Custom Audience erstellen.
Screenshot Custom Audience erstellen
Als Quelle können zum Beispiel Website-Daten, die mithilfe des Facebook-Pixels gemessen werden, Kunden-Dateien, App-Aktivitäten oder Offline-Aktivitäten dienen.
Mit durchdachten Kombinationen von verschiedenen Custom Audiences können Sie wichtige Insights in die Performance Ihrer Anzeigen erhalten und so spezifische Anzeigen für spezifische Interessenten ausspielen.
Beispielsweise könnten Sie so eine Custom Audience erstellen aus allen Leuten, die Ihre Webseite in den letzten 14 Tagen besucht haben und noch nicht auf der /danke Seite gelandet sind, also noch keine Conversion abgeschlossen haben.
Screenshot Custom Audience Möglichkeiten
Erstellen Sie so spezifische Anzeigen für verschiedene Landingpages und Zielgruppen. Vergessen Sie dabei nicht, für die Leute, die bereits konvertiert sind, ein anderes Angebot zu machen oder diese ganz auszuschliessen.
Facebook Ads optimieren mit Lookalike Audiences
Mit Lookalike Audiences erreichen Sie genau die Leute, die Ihr Unternehmen noch nicht kennen, es aber tun sollten. Mit dieser Art der Zielgruppe sprechen Sie statistische “Zwillinge” Ihrer Kernzielgruppe an.
Wofür eignet sich die Lookalike Audience?
- Neue Reichweite über Facebook erschliessen
- Neue potentielle Kunden ansprechen, die den bestehenden Kunden sehr ähnlich sind
Um eine Lookalike Audience erstellen zu können, braucht es zunächst eine Source Audience, die aus mindestens 1’000 Menschen besteht. Dabei müssen mindestens 100 Leute aus dem gleichen Land kommen. Aus einer Source Audience können Sie dann bis zu 500 Lookalike Audiences erstellen.
Die Lookalike Audience wird genau wie auch die Custom Audience im Werbeanzeigenmanager unter Zielgruppen erstellt.
Screenshot Lookalike Audience 2%
Die Grösse der Lookalike Audience können Sie mithilfe eines Prozentsatzes zwischen 1 und 10 Prozent selbst bestimmen. Wenn Sie den Regler auf 1% stellen, sprechen Sie das eine Prozent der Facebook Nutzer in einem bestimmten Land an, das Ihrer Source Audience am ähnlichsten ist. Die 99%, die dieser Kernzielgruppe am wenigsten ähnlich sind, werden also gleich zu Beginn ausgeschlossen.
So können Sie eine hochrelevante Zielgruppe ansprechen, die sich wahrscheinlich für Ihr Unternehmen interessieren wird. Wenn sie den Regler auf 10 Prozent stellen wird die Zielgruppe zwar 10-mal grösser, aber auch verschwommener.
Custom Audience und Lookalike Audience richtig kombinieren
Im täglichen Einsatz geschieht es gerade bei wenig erfahrenen Marketern oft, dass die verschiedenen Audiences wild miteinander durchmischt und nicht richtig verwendet werden. Auch die Werbemittel werden oft nicht passend zur Zielgruppe verwendet.
Custom Audiences hatten in der Vergangenheit schon einmal einen Kontaktpunkt zum Unternehmen, sei es durch einen Klick auf die Werbeanzeige, durch das Ausfüllen eines Formulars oder einen anderen Touch-Point. Diese Zielgruppe muss also in den meisten Fällen nicht noch an die Marke oder das Unternehmen herangeführt werden. Man spricht hier deshalb von einer «warmen» Zielgruppe. Bei der Gestaltung der Anzeigen kann also auf die Markenbildung verzichtet werden. Verwenden Sie stattdessen einen klaren Call-to-Action.
Lookalike Audiences hingegen hatten in der Regel noch keinen Kontakt zu Ihrer Marke oder Ihrem Unternehmen. Es handelt sich also um eine «kalte Zielgruppe». Bei der Lookalike Audience geht es also um den Aufbau der Marke bei potenziellen Neukunden. Hier sollten zuerst Anzeigen im oberen Funnel-Bereich geschaltet werden, damit die Zielgruppe die Marke kennenlernt.
Erst wenn Facebook Core Audiences, Custom Audiences und Lookalike Audiences richtig kombiniert werden, können Ihre Anzeigen noch erfolgreicher geschaltet werden, denn Sie erreichen mit der richtigen Botschaft die richtige Zielgruppe.
Abschliessend zwei Beispiele, wie Sie verschiedene Audiences kombinieren können:
Lookalike von bisherigen Fans
Erstellen Sie eine Lookalike Audience aus Ihren bisherigen Facebook Fans, damit Sie Menschen erreichen können, die Ihren Fans ähnlich sind. In dieser Lookalike Audience schliessen Sie dann eine Custom Audience aus, die sie aus Ihren Website-Besuchern erstellt haben. Diese Custom Audience ist ja bereits über Ihre Webseite mit dem Unternehmen in Kontakt gekommen.
Video Ads in zwei Phasen
Video Ad 1 wird zum Aufbau von Awareness an eine Core Audience ausgespielt. Alle, die das Video 1 länger als 10 Sekunden angeschaut haben, werden in eine Video Custom Audience aufgenommen und bekommen die Video Ad 2 nicht zu sehen. Die Core Audience bekommt ein Video Ad 2 zu sehen, unter Ausschluss der Leute, die bereits mit dem Video 1 interagiert haben.
Fazit zur Facebook Ads Optimierung
Egal ob auf Kampagnen-, Anzeigengruppen- oder Anzeigenebene: Facebook Werbung kann überall optimiert werden, man muss nur wissen, welche Stellschrauben man verstellen kann und sollte.
Wenn Ihre Facebook Ads nicht so performen, wie Sie es sich vorgestellt haben, kann das viele Gründe haben: Falsches Targeting, eine zu komplexe Botschaft, ein unpassendes Kampagnenziel, Probleme mit der Landingpage, etc.
Lassen Sie sich die wichtigsten Metriken im Facebook Werbeanzeigenmanager anzeigen und finden Sie die Gründe, weshalb eine Kampagne, Anzeigengruppe oder einzelne Anzeige nicht performt. Mit unseren Optimierungstipps für Ihre Facebook Werbung haben Sie die wichtigsten Anhaltspunkte für eine Verbesserung.
Jetzt sind Sie an der Reihe. Sind Sie bereit dazu, das volle Potenzial von Facebook für Ihr Unternehmen auszuschöpfen? Wir helfen Ihnen gerne dabei! Kontaktieren Sie unser Social Media Team, wenn Sie Unterstützung benötigen.
FAQ Facebook Ads Optimierung
Auf welchen Ebenen kann Facebook Werbung optimiert werden?
Ihre Facebook Werbung können Sie auf allen Ebenen optimieren, also auf der Kampagnen-, Anzeigengruppen- und Werbeanzeigenebene. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ihre Facebook Marketing Aktivitäten zu verbessern. Dafür muss man sich aber zuerst verschiedene Kennzahlen genau ansehen und herausfinden, warum die Anzeigen nicht ausreichend performen.
Wann anfangen mit der Facebook Ads Optimierung?
Ihre Facebook Werbung sollten Sie auf keinen Fall zu früh optimieren. Lassen Sie aufgesetzte Kampagnen erstmal eine Woche laufen und beobachten Sie die Werte, bevor Sie voreilig Schlüsse daraus ziehen und mit den Optimierungen starten. Ihre Werbeanzeigen sollten mindestens 1’000 Personen gezeigt worden sein, bevor Sie Anpassungen vornehmen. Zu Beginn befindet sich das ganze System in einer Lernphase, um herauszufinden, wie die Performance stabilisiert werden kann. Wenn Sie genügend Daten zur Verfügung haben, können Sie mit einer ersten Analyse beginnen.
Welche Facebook Metriken sollten herangezogen werden?
Facebook bietet eine grosse Bandbreite an wichtigen Metriken und Kennzahlen, die Sie bei der Auswertung analysieren sollten. Zum Beispiel können Sie die Performance Ihrer Kampagnen anhand verschiedener Aufschlüsselungen beurteilen und so herausfinden, welche Altersgruppe, welche Plattform, welche Platzierung oder Region am besten performt. Je nach Kampagnenziel sollten Sie zudem andere KPIs heranziehen, um die Leistung der Kampagnen zu beurteilen. Bei einer Traffic-Kampagne beispielsweise zählen Linkklicks oder Landingpage-Aufrufe, bei einer Conversion-Kampagne hingegen interessieren uns verschiedene Events.
Wie sollte bei Split Tests vorgegangen werden?
Bei Split Tests können Sie verschiedene Variablen auf Anzeigengruppen- und Werbeanzeigenebene gegeneinander testen. Wichtig ist hier: Testen Sie immer nur eine Variable pro Split Test, denn nur so können Sie beurteilen, welche Variable genau den Unterschied macht. Testen Sie zum Beispiel eine Anzeige an verschiedenen Zielgruppen, probieren Sie verschiedene Call to Actions oder zwei verschiedene Creatives aus.
Wie sollte das Targeting zu Beginn aussehen?
Facebook ist unschlagbar, wenn es darum geht, eine Zielgruppe laserscharf zu targeten. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, Zielgruppen anhand von Interessen, Verhalten und demografischen Daten einzugrenzen. Zu Beginn sollten Sie das Targeting allerdings nicht zu spezifisch wählen, denn die Gefahr ist gross, dass Sie so potenziell interessierte Kunden ausschliessen. Fahren Sie zu Beginn lieber etwas zu breit und grenzen Sie danach ein, je nachdem, welche Zielgruppen wie gut performen.
Wie sieht die ideale Frequenz bei Facebook Ads aus?
Die Frequenz bestimmt, wie oft eine Person Ihre Facebook Ads sehen soll. Die Frequenz sollte im Idealfall nicht zu tief sein, aber auch nicht zu hoch, damit die Performance nicht schlechter wird. Eine tiefere Frequenz bietet sich vor allem bei Marken oder Unternehmen an, die bereits am Markt etabliert sind und die eine klare und einfache Message vermitteln. Eine höhere Frequenz ist hingegen sinnvoll bei Marken, die noch unbekannt sind und eine eher komplexere Botschaft herüberbringen wollen. Wenn Sie merken, dass eine zu hohe Frequenz Ihrer Facebook Ads dazu führt, dass die Performance sich verschlechtert sollten Sie intervenieren und Ihre Zielgruppe erweitern, zum Beispiel mit einer Lookalike Audience.
Wie funktionieren Custom Audiences und Lookalike Audiences?
Custom Audiences bieten die Möglichkeit, die Zielgruppe granular zu definieren und sind ein sehr nützliches Werkzeug im Retargeting. Sie können mit Custom Audiences eine Zielgruppe aus Menschen erstellen, die bereits in irgendeiner Form mit Ihrem Unternehmen interagiert haben. Dann können Sie für diese Zielgruppe eine spezifische Anzeige ausspielen. Die Custom Audience kennt Ihre Marke oder Ihr Unternehmen also in der Regel bereits. Bei der Lookalike Audience ist das hingegen nicht der Fall, denn sie sind statistische Zwillinge von Ihrer Kernzielgruppe. Die Lookalike Audience dient also der Erschliessung neuer Reichweite. Sie erreichen die Leute, die Ihr Unternehmen noch nicht kennen, aber sehr wahrscheinlich interessiert daran sind. Werden die verschiedenen Audiences richtig miteinander kombiniert, können Sie Ihre Zielkunden mit der idealen Message erreichen und werben so noch effektiver.