26. Oktober 2019:
Google hat ein neues Update des Algorithmus publiziert, das sich auf englische Suchanfragen auswirken wird.
11. Dezember 2019:
Das BERT-Update bei Google wurde nun auch für deutschsprachige Anfragen ausgerollt. Erfahre im neusten Update, welche Sprachen sonst noch betroffen sind.
Direkt zum Update vom 11. Dezember
Ende Oktober 2019 wurde ein neues Update des Algorithmus in der Google Suche publiziert. Es handelt sich dabei um das grösste Google Update seit fünf Jahren und wird von Google BERT Update genannt. Dank diesem Update sollen komplexe Suchanfragen, die durch die natürliche Sprache entstehen, besser verstanden werden. Alle wichtigen Infos und Veränderungen findest du hier.
Meet BERT, a new way for Google Search to better understand language and improve our search results. It's now being used in the US in English, helping with one out of every 10 searches. It will come to more counties and languages in the future. pic.twitter.com/RJ4PtC16zj
— Google SearchLiaison (@searchliaison) October 25, 2019
Laut eigenen Aussagen von Google ist das BERT-Update eines der grössten und wichtigsten Updates seit der Einführung von RankBrain vor rund fünf Jahren.
Wie Google publizierte, steht BERT für Bidirectional Encoder Representations from Transformers und beschreibt den Algorithmus zur verbesserten Erkennung von Natural Language Processing (NLP). Einfach übersetzt, kann Google damit besser die natürliche, menschliche Sprache erkennen und so Suchanfragen besser einordnen. So erhalten Nutzer relevantere und nützlichere Ergebnisse, auch wenn die Suchanfragen komplexer sind.

Inhaltsverzeichnis
Die natürliche Sprache besser verstehen
Im Grunde genommen geht es für Google bei einer Suchanfrage um nichts anderes als darum, die Sprache und Formulierung zu verstehen und dem Suchenden die relevantesten Informationen und Antworten zu liefern. Die Suchmaschine ist stets bemüht, dem Nutzer möglichst hilfreiche Informationen aus dem Netz zusammen zu suchen – egal wie die Anfrage formuliert ist oder welche Schreibfehler sich eingeschlichen haben.
Google hat in den vergangenen Jahren immer wieder versucht, mit verschiedenen Updates das Verständnis für Suchanfragen zu verbessern. Laut dem Blogbeitrag über das Google Update von Pandu Nayak konnte das Forschungsteam von Google Search mit dem aktuellen Update grosse Fortschritte erzielen.
With the latest advancements from our research team in the science of language understanding–made possible by machine learning–we’re making a significant improvement to how we understand queries, representing the biggest leap forward in the past five years, and one of the biggest leaps forward in the history of Search.
Das hat sich dank BERT verändert
Dank dem BERT-Update von Google werden Suchanfragen anders verarbeitet als zuvor: Zuvor wurden einzelne Wörter nicht richtig miteinander in Verbindung gebracht und als einzelne Wörter eins nach dem anderen verarbeitet. So wurden die Wörter zwar alle erfasst – der Kontext wurde von der Suchmaschine aber nicht wirklich verstanden.
Jetzt ist es dank BERT möglich, den ganzen Kontext und die Absicht hinter einer Suchanfrage besser zu verstehen. Mit dem Update wird ein Wort nicht nur einzeln, sondern im Kontext der anderen Wörter verarbeitet. So wird die Anfrage schon von Grund auf besser verstanden und die Ergebnisse, die angezeigt werden, sind viel relevanter.
Was heisst das nun für deine Suchanfragen?
Google gibt im offiziellen Blogpost zum Update mehrere anschauliche Beispiele. Hier wird sofort ersichtlich, wie sich die angezeigten Suchergebnisse mit dem Update verändert haben. Als erstes Beispiel dient die Anfrage «2019 brazil traveler to usa need a visa». Hier ist offensichtlich ein Brasilianer auf der Suche nach einem Visa für die Einreise in die USA. So sehen die Resultate dazu aus:
Bildquelle: Google Blogpost
Vor dem BERT-Update hat Google die einzelnen Wörter der Reihe nach verarbeitet und den Kontext der Wörter nicht erfasst. Deshalb ist auch das erste Ergebnis weder relevant noch hilfreich, da sich der angezeigte Beitrag an Amerikaner richtet. Das Wort «to» konnte von Google also vorher noch nicht richtig verstanden werden.
Nach dem BERT-Update setzt Google die einzelnen Wörter in der Suchanfrage miteinander in Verbindung und versteht den Zusammenhang. So kann die Suchmaschine eine relevante und hilfreiche Seite anzeigen, auf welcher der Nutzer tatsächlich Informationen und Antworten finden wird.
Ein weiteres Beispiel von Google ist die Suchanfrage «math practice books for adults». Der Nutzer sucht also klar nach einem Mathematik-Übungsbuch für Erwachsene. Hier werden die folgenden Ergebnisse angezeigt:
Bildquelle: Google Blogpost
Auch hier sieht man, dass Google dank dem Update die Nuancen der menschlichen Sprache besser versteht und die Suchanfrage so besser einordnen kann. Vor dem Update konnte Google das Wort «adult» nicht richtig in Verbindung mit dem Mathebuch bringen. Deshalb wird trotz der Anfrage an oberster Stelle ein Buch für 6-8 Klässler angezeigt. Nach dem Update sieht das anders aus und Google schafft es, hilfreichere Resultate anzuzeigen.
BERT gerade bei Voice Search sehr nützlich
Es ist anzunehmen, dass es dank BERT vor allem im Bereich Voice Search zu Verbesserungen kommt. Voice Search, also Suchanfragen, die mündlich formuliert anstatt eingetippt werden, werden immer häufiger. Mündliche Anfragen werden aber anders gestellt als schriftliche: Während man am PC oder Smartphone meist nur einzelne Wörter eintippt, werden über Voice Search oft ganze Sätze oder Fragen formuliert. Da der Algorithmus nun in der Lage ist, auch diese komplexeren Anfragen und die natürliche Sprache besser zu verstehen, können auch bei mündlichen Anfragen relevantere Ergebnisse angezeigt werden.
SEO-Optimierung für BERT
Anders als beim grossen Core-Update vom September 2019 gibt es durch dieses Update keine Veränderungen am Core des Algorithmus – es ändert sich nur die Art, wie Google komplexe Suchanfragen versteht und einordnet. Google verweist daher auf keine konkreten Möglichkeiten zur SEO-Optimierung für BERT.
Um im Ranking möglichst gut abzuschneiden haben wir aber trotzdem drei Tipps für dich:
- Richte deine Inhalte nach den Such-Intentionen der Nutzer und formuliere sie entsprechend.
- Schriebe deine Texte in einer möglichst natürlichen Sprache.
- Einfache und wenig verschachtelte Sätze werden von Google auch nach dem Update besser verstanden.
Update 11. Dezember 2019
BERT is rolling out for: Afrikaans, Albanian, Amharic, Arabic, Armenian, Azeri, Basque, Belarusian, Bulgarian, Catalan, Chinese (Simplified & Taiwan), Croatian, Czech, Danish, Dutch, English, Estonian, Farsi, Finnish, French, Galician, Georgian, German, Greek, Gujarati.... (MORE)
— Google SearchLiaison (@searchliaison) December 9, 2019
BERT nun auch für Suchanfragen auf Deutsch
Mit diesem Tweet hat Google Search Liaison vor zwei Tagen verkündet, dass das BERT-Update nun neben Englisch noch in 72 weiteren Sprachen eingeführt wurde.
Nicht einmal zwei Monate, nachdem das BERT-Update eingeführt wurde, ist es auch in den deutschsprachigen Raum vorgedrungen. Zunächst hatte das Update lediglich einen Einfluss auf englischsprachige Suchanfragen. BERT wurde aber in der Zwischenzeit soweit ausgebaut und optimiert, dass ab sofort 72 weitere Sprachen vom Update beeinflusst werden, darunter auch Suchanfragen auf Deutsch.
Als BERT zum ersten Mal ausgerollt wurde, hiess es, dass nur 10% der englischsprachigen Suchanfragen vom Update betroffen sind. So soll es jetzt auch bei den anderen Sprachen sein.
Mit dem BERT Update sollen nun also nicht mehr nur englischsprachige Suchanfragen besser verstanden werden, sondern die Suchanfragen von 72 weiteren Sprachen. Vom Update sollen angeblich auch die Snippets betroffen sein. Die Qualität der Snippets soll sich also verbessern und es ist anzunehmen, dass in Zukunft mehr Snippets angezeigt werden.
Das BERT-Update könnte sich also auch auf deine Webseite auswirken. Bis anhin sind Nutzer teilweise eher zufällig auf Webseiten gestossen, indem sie mehrdeutige Suchanfragen gestellt haben. Das wird in Zukunft weniger oft der Fall sein, denn Google kann nun auch komplexere Suchanfragen besser interpretieren und zeigt so relevantere Ergebnisse an.
Zusammengefasst
Google hat das BERT-Update zunächst nur im englischsprachigen Raum eingeführt. Mittlerweile sind aber 72 neue Sprachen dazugekommen, unter anderem auch Deutsch.
Das Google Update BERT kann Abhängigkeiten in ganzen Sätzen erkennen, anstatt nur Wort für Wort zu betrachten und zu verarbeiten. So steht der ganze Satz und Inhalt in einem klareren Zusammenhang und kann entsprechend bewertet werden. Dieses bessere Verständnis soll helfen, längere und komplexere Suchanfragen besser einordnen zu können und entsprechend die Suchresultate treffender auszuspielen. Angeblich sollen aber nur etwa 10% der Suchanfragen vom BERT-Update betroffen sein.
FAQ zum aktuellen Google BERT-Update
Was ist BERT?
BERT ist der Name des neuen Google Updates, das vor wenigen Tagen lanciert wurde. BERT ist eine Abkürzung für Bidirectional Encoder Representations from Transformers.
Was bewirkt das BERT-Update von Google?
Durch BERT können längere und komplexe Suchanfragen von Google besser verstanden und verarbeitet werden. Mit dem Update können Anfragen, die in einer natürlichen Sprache formuliert wurden besser eingeordnet werden. Es werden nicht mehr einzelne Wörter verarbeitet sondern der Inhalt als Ganzes. So können passendere Ergebnisse ausgespielt werden und der Nutzer findet relevantere Informationen, als vor dem Update.
Inwiefern betrifft das BERT-Update Voice Search?
Die Änderungen im Verständnis von komplexeren Suchanfragen sind vor allem für Anfragen über Voice Search wichtig. Bei Voice Search werden Suchanfragen meist in ganzen Sätzen oder Fragen formuliert – hier spielt also die natürliche Sprache eine viel grössere Rolle als bei Anfragen über Desktop oder Mobile. Dank dem Update werden auch diese Anfragen jetzt besser verstanden und eingeordnet.
Wie funktioniert die SEO-Optimierung für BERT?
Google gibt bezüglich SEO-Optimierung keine konkreten Massnahmen bekannt. Mit dem besseren Verständnis der Suchmaschine für die natürliche Sprache empfiehlt es sich aber, Texte in einer möglichst natürlichen Sprache zu schreiben. Kurze und unkomplizierte Sätze versteht Google immer noch besser, als verschachtelte lange.
Für welche Sprachen gibt es BERT?
Das BERT Update ist mittlerweile auch für die Deutsche Sprache ausgerollt. Zudem gilt BERT ab dem 9. Dezember für folgende Sprachen: Afrikaans, Albanisch, Amharisch, Arabisch, Armenisch, Aserbaidschanisch, Baskisch, Weißrussisch, Bulgarisch, Katalanisch, Chinesisch, Taiwanesisch, Kroatisch, Tschechisch, Dänisch, Niederländisch, Estnisch, Farsi, Finnisch, Französisch, Galizisch, Georgisch, Griechisch, Gujarati, Hebräisch, Hindi, Ungarisch, Isländisch, Indonesisch, Italienisch, Japanisch, Javanesisch, Lettisch, Kasachisch, Kanaresisch, Khmer, Koreanisch, Kurdisch, Kirgisisch, Lao, Litauisch, Mazedonisch, Malaiisch, Malayalam, Maltesisch, Marathi, Mongolisch, Nepalesisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Punjab, Rumänisch, Russisch, Serbisch, Singhalesisch, Slowakisch, Slowenisch, Suaheli, Schwedisch, Tagalog, Tadschikisch, Tamilisch, Telugu, Thailändisch, Türkisch, Ukrainisch, Urdu, Usbekisch und Vietnamesisch.
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